Offen, vorstädtisch, vielfältig – und ansonsten eine ganz normale Gemeinde, die Gottesdienst feiert, sich in verschiedenen Runden trifft, Kindern und Jugendlichen Raum bieten will und mit einem Besuchsdienst auch die vier Wände des Gemeindezentrums verlässt. So sieht sich die Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Wien-Simmering.
Vorstädtisch: Unsere Gemeinde hat 2.100 Mitglieder und umfasst das Gebiet des 11. Wiener Gemeindebezirks, der gut 95.000 EinwohnerInnen zählt (d.h. ca. 2,3 % der SimmeringerInnen sind evangelisch). Unsere Kirche, die Glaubenskirche, liegt im älteren Teil des Bezirks, fünf Gehminuten von der U3-Endstation Simmering entfernt. Im Osten dehnt sich unser Gemeindegebiet Richtung Schwechat bis zur Stadtgrenze aus.
Vielfältig: Dass unser Gemeindeleben vielfältig und interkulturell ist, verdanken wir vor allem dem Ghana Minstrel Choir. 2003 hat er seine Heimat in der Glaubenskirche gefunden, 2005 wurde die Ghanaian Protestant Congregation, die hier jeden Sonntag Gottesdienst feiert, gegründet.
Offen: Wir sind offen für Neues. Das spiegelt sich zum einen in der Architektur: Unsere Glaubenskirche ist ein moderner Bau mit einem Betonboden und einer Glasfront hinter dem Altar. Als der berühmte Wiener Stadtarchitekt Roland Rainer die Kirche 1962/63 baute, war er mit dem Entwurf seiner Zeit voraus. Zum anderen zeigt sich unsere Offenheit für Neues in dem, was wir tun: So haben wir 2014 mit Taufkursen für AsylwerberInnen begonnen und lesen jeden Sonntagsgottesdienst die Lesung auch auf Farsi. Unser neuestes Experiment sind Krabbelgottesdienste, bei denen sich unsere jüngsten Gemeindemitglieder den Kirchenraum erobern.
Eine Bibelstelle, die gut zu unserer Gemeinde passt, ist die Erzählung vom Pfingstwunder aus der Apostelgeschichte 2,1-13. Dort wird erzählt, dass Menschen aus ganz verschiedenen Kontexten und Hintergründen, Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen, zusammen kommen und es dank der Heiligen Geistkraft schaffen, einander zuzuhören und zu verstehen. Vergleichbar ist es in unserer Pfarrgemeinde: Junge und Alte, Menschen aus verschiedenen Ländern, Leute mit unterschiedlichen Bildungshintergründen, mit mehr oder weniger Geld, in unterschiedlichen sozialen Lagen kommen zusammen und versuchen, in all ihrer Unterschiedlichkeit und mit ihren verschiedenen, ganz persönlichen Biographien gemeinsam Gemeinde zu sein.