Ausstellung: I cunt do this

Lisl Matzer 

geboren 1988 bei Graz, lebt und arbeitet in Wien und Neustift bei Güssing als Musikerin und Künstlerin. Nach dem Abschluss der Meisterklasse Metallgestaltung an der Ortweinschule Graz 2010, Studium der Bildenden Kunst und Experimentellen Gestaltung an der Kunstuniversität Linz 2012 - 2019 erfolgreich mit Diplom absolviert. 

Neben vielen Musikprojekten zieht sich das Hauptaugenmerk auf feministische Kunst und das Thema /die Ressource Blut durch unterschiedlichste Medien, wie Skulptur, Film, Druckgrafik und Installation.

"I cunt do this"

Die Ausstellung "I cunt do this" setzt sich radikal und unmittelbar mit der Darstellung und Wahrnehmung des weiblichen Körpers und deren Merkmalen auseinander. Im Zentrum stehen Werke, die das weibliche Geschlecht in seiner physischen und symbolischen Präsenz feiern, herausfordern und neu kontextualisieren.

Herzstück der Ausstellung sind die "Big Bloody Cunts" – vergrößerte Vulvenabdrücke, die mit Menstruationsblut als Druckfarbe entstanden sind. Diese Arbeiten, ursprünglich Teil der Diplomarbeit der Künstlerin, brechen mit Tabus und hinterfragen gesellschaftliche Vorstellungen von Reinheit, Körperlichkeit und Weiblichkeit.

Ergänzend dazu wird das "abjekte Archiv" präsentiert – eine Sammlung echter Vulvenabdrücke, die über zwei Jahre hinweg regelmäßig zu jeder Periode als Monotypien bzw. Decalcomanien mit Menstruationsblut entstanden sind. Dieses Archiv ist ein intimer, prozesshafter Akt der Selbstdokumentation, der das zyklische Wesen des weiblichen Körpers sichtbar macht und gleichzeitig die Grenzen von Kunst, Materialität und Körperflüssigkeit thematisiert. Das Abjekte, das (von der Gesellschaft und dem eigenen Körper) Abgestoßene wird hier wieder zum Objekt. Einige dieser Abdrücke sind Vorlagen für die Big Bloody Cunts.

Weitere Arbeiten der Ausstellung widmen sich der Verehrung des weiblichen Geschlechts in verschiedenen künstlerischen Formen. So werden Siebdruck-Postkarten mit Vulvenmotiven und Sheela-na-Gigs zu sehen sein – archaische, kraftvolle Darstellungen weiblicher Sexualität und Fruchtbarkeit.